Deutsche AfrikaBilder

Bei diesem Wetter den Sommer planen! Ich bin dabei und frage mich, welche der beliebten deutschen Afrika-Festivals ich dieses Jahr besuchen soll. Solche Veranstaltungen sind in den letzten Jahren ja immer beliebter geworden und sollten mich doch eigentlich ansprechen. Werfe ich mal einen Blick auf die Werbeplakate.

Schon oberflächlich erkenne ich: erdige Naturfarben sind eindeutig das Markenzeichen. Der Kontinent Afrika in seiner vollen Größe (allerdings ohne Madagaskar) muss auch meistens drauf sein. Ansonsten Tiere, Akazien, Musik, Tanz, Trommeln, Masken und Kinderprogramm. So einfach funktioniert das in der Werbung, ein kollektives Bild von einem ganzen Kontinent zu erzeugen. Wie zu sehen ist, sind an diesem Afrikabild nicht nur deutsche Organisatoren als Geldgeber beteiligt, sondern auch deutsch-afrikanische Vereine. Es geht eben für alle darum, mit einem stereotypen Bild Geld zu machen. 

Selbst Festivals mit einem geringeren Werbeetat wollen nicht auf die Verbindung von Afrika mit handgemachter traditioneller Musik und Tänzerinnen verzichten. Sehr viel mehr Phantasie und Neugierde wird von dem Publikum nicht erwartet.

Da ist es schon eine Besonderheit, wenn auch mal Werbung in Grüntönen für aktuelle afrikanische Musik vom Kontinent und der Diaspora gemacht wird. Dabei wird sogar eine Verbindung zwischen Deutschland und Afrika durch die Collage von Zechturm in der Ruhr mit Schattenakazie erzeugt. Und gerade zu gewagter Humor bietet ein verkleideter Schwarzer vor einem kleinen deutschen Gartenzwerg. Kann es auf dieser Ebene zu einem Austausch der Kulturen kommen?  

Das sind alles sehr interessante deutsche Afrikas – aber mit den Erfahrungen, die ich in verschiedenen afrikanischen Ländern gemacht habe, hat das erstaunlicherweise alles wenig zu tun.

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