Das wundervolle Abenteuer der Patenschaft

Hi Tine,

Es freut mich, dass du dieses Jahr in Ghana gewesen bist und dein Patenkind dort besucht hast. Das ist für dich und mich auch so einfach und billig. Im Gegensatz zu deiner Augustine, die nicht so leicht ein Visum bekommen würde, selbst wenn sie das Geld hätte, dich mal zu besuchen.

Super, dass du dir auch nicht zu schade warst, da am Dorfbrunnen mal so richtig mit anzupacken. Hattest kein Problem damit, dass du mit deinen blonden langen Haaren da etwas ins Schwitzen gekommen bist.

Dass dabei nur lachende Kinder um dich herumstehen sieht auch überhaupt nicht gestellt aus, nein. Schade nur, dass du uns nicht zeigst, wer diese riesige Aluminiumschale mit Wasser danach durch das Dorf getragen hat und wie.

Und dass du dann auch noch mit Augustine mal so richtig ernsthaft auf die Trommel geschlagen hast, kommt auch total authentisch rüber. Genauso kenne ich Ghana auch. So ganz im selben Puls schlagt ihr aber nicht – aber das nur so am Rande. Vielleicht lachen die anderen dich nicht an, sondern über dich?

Ich wünsche dir weiterhin viel „Kraft der Patenschaft“ und „wundervolle Abenteuer“ bei all der Reproduktion der rassistischen Stereotype, dass Afrikaner kindlich, verspielt, unterentwickelt sind und nur singen, trommeln und tanzen können.

Mach es besser, falls es dich wirklich gibt und du nicht nur eine fiese gecastete Marketing-Idee bist.

Nepomuk

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